Senet
Senet ist ein altägyptisches Gesellschaftsspiel, das sich besonders in der Oberschicht grosser Popularität erfreute. Es war den heutigen Brettspielen Backgammon und Mensch-ärgere-dich-nicht ähnlich.
Senet war anfangs nur ein Zeitvertreib, entwickelte sich aber im Laufe von fast zwei Jahrtausenden zu einem Spiel mit engen Verbindungen zum Jenseits. Es wurde auf einem Brett gespielt, das die Unterwelt darstellte.
Senet wurde von zwei Spielern gespielt. Die Reise begann in einem Feld mit der Aufschrift «Geburt». Die letzten fünf Spielfelder enthielten die Miniaturdarstellungen von Gottheiten.
Über die Spielereihen verteilt gab es vier Felder, die Glück oder Unglück brachten. Diese waren mehr oder weniger ungleichmässig verstreut. Da gab es zum Beispiel das Feld «Überschwemmung», das den Spieler dazu zwang, seine Figur aus dem Spiel zu nehmen. Das Spielfeld «Frosch/Kröte» hingegen brachte Glück – der Spieler durfte seinen nächsten Punktewurf doppelt zählen.
Jeder Spieler bekam sieben Figuren, die als Ibau (Tänzer) bezeichnet wurden. Je nachdem, wie viele Zählstriche nach einem Wurf der Zählknochen nach oben zeigten, durfte der Spieler mit einer Figur seiner Wahl vorwärts ziehen.
Ziel des Spiels war es, als Erster mit allen verbliebenen Figuren in einem der letzten Häuser anzukommen.
Fragmente von Spielbrettern, bei denen es sich um Senet handeln könnte, wurden in Gräbern aus der Ersten Dynastie in Ägypten gefunden, etwa 3100 v. Chr.
Senet wurde auch von Menschen in benachbarten Kulturen gespielt und kam wahrscheinlich durch Handelsbeziehungen zwischen Ägyptern und einheimischen Völkern dorthin. Es wurde in der Levante an Stätten wie Arad (Rumänien) und Byblos (Libanon) sowie auf Zypern gefunden.
Neferatari (1295-1255 v. Chr.) spielt Senet
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Jahr
3100 v. Chr. -
Land
Ägypten